Thomas Rist und Reinhard Ertl gewinnen Masters of Masters 2009
Das Masters of Masters 2009 der Herren am 6. November in der Multifunktionshalle auf dem Autohof Strohofer in Geiselwind präsente sich randvoll. 128 Startplätze, 128 Doppel, sprich 256 Akteure. Es war auch voller Überraschungen, geizte in der Tat nicht mit ausgesprochen guten Leistungen, formte einmal mehr einen ganz eigenen Spannungsbogen und nahm mit dem Sieg von Thomas Rist und Reinhard Ertl ein famoses Ende.
128 Startplätze waren im Masters of Masters 2009 der Herren verfügbar gewesen, die allesamt abgerufen worden sind und pünktlich waren 128 Doppel ohne wenn und aber vor Ort. Das randvolle Teilnehmerfeld begann mit der Vorrundenphase, die in 32 Gruppen à vier Doppel eingeteilt worden war, in der im Round Robin, jeweils best of three, die Platzierungen 1 bis 4 ermittelt wurden.
Während Platz vier das Aus bedeutete, qualifizierten sich die Gruppenersten direkt für die Finalrunde. Die jeweiligen Gruppenzweiten und -dritten mussten in die Zwischenrunde, und nur die Sieger kamen in die Finalrunde der besten 64 Teams, die sich damit allerdings allesamt schon im Preisgeld befanden.
In der Finalrunde schritt das Turniergeschehen im K.O.-System weiter voran, und zwar best of 5, im Viertel- und Halbfinale erhöhten sich die Anforderungen auf best of 7 und im Endspiel schließlich auf best of 9.

Markus Floh

Matheus Ziolkowski
Mit richtig großen Überraschungen, sprich Favoritenstürzen, vermochten die Vorrunden mit den 128 aktiven Teams nicht aufzuwarten. Kleine Hinweise, dass aufgeschoben nicht aufgehoben bedeutet, deuteten sich allerdings schon an, so beispielsweise durch die Tatsache, dass Kevin Heinicke/DJ Westermann lediglich als Dritte ihrer Gruppe in die erste Zwischenrunde kamen. Platz drei auch nur für den Vorjahressieger Marco Schuy, der dieses Mal mit Stefan Schäffer sportlich liiert war, während Manfred Bilderl und der Alexander Köhler nur dank eines Entscheidungsmatches der Zwischenrunde entkamen.
Zum ersten richtigen Stolperstein entwickelte sich sodann die Zwischenrunde. Die bereits genannten Marco Schuy/Stefan Schäffer flogen nun tatsächlich hinaus - ebenso Frank Schmedemann/Orhan Berak.
Thomas Rist

Reinhard Ertl
In der Finalrunde von 33 auf 17 wurden die Ambitionen von Holger Kurz/Thomas Ehlers, die eine hervorragende Vorrunde gespielt hatten, von Matheus Ziolkowski/Markus Floh jäh gestutzt. Die Berliner Michael Treczka/Ingo Neff mussten ebenfalls passen wie auch Luci Rave/Thomas Kreutzer und Paulo Ferreira/Markus Korsten. Last but not laest verließen Dirk Cormann/Andreas Schneider gegen Carlos Sessini/Olaf Tupuschis die Kräfte, und Manfred Bilderl/Alexander Köhler scheiterten an Carsten Lenz/Thomas Wöhlk. Das waren richtige Paukenschläge, die bereits ankündigten, dass das Masters of Masters einmal mehr überraschende Verläufe und Ausgänge annehmen würde.
In der nächsten Runde von 17 auf 9 wurden die baldigsten Promi-Opfer gemacht: Michael Reucher/Frank Schuh, Stephan Wusch/Andy Waldenmaier, Maik Langendorf/Marko Puls und Patrick Esper/Mario Masurka mussten allesamt passen. Das waren knallharte Tatsachen!

Christian Soethe
Im Achtelfinale gewannen Markus Floh/Matheus Ziolkowski gegen Frank Mast/Daniel Letic. Michael Kiebel/Clemens Gabriel setzten sich gegen Jürgen Oberhoff/Mathias Helfen durch. Den Vorjahressiegern Joachim Kössler/Bernd Roith gelang ein weiterer Erfolg über Marcel Schmidt/Markus Hawlitzki, und Thomas Rist/Reinhard Ertl setzten ihre Erfolgsserie gegen Stefan Stoyke/Christian Wenke fort. Kurt Kronschnabel/Michael Freilinger mussten sich dagegen DJ Westermann/Kevin Heinicke geschlagen geben. Alfonso Sapia/Dominik Hofmann dominierten ihre Kontrahenten Clemens Lenz/Thomas Wöhlk. Daniel Kämpfe/Markus Kremser unterlagen ihren Widersachern Jörg Blomenkamp/Andreas Gosling, und Axel Liesecke/Franco Wagner mussten sich ihren Gegnern Christian Soethe/Marek Pudelko geschlagen geben.
Im Viertelfinale, als sich die Lage immer mehr zuspitzte, machten Matheus Ziolkowski/Markus Floh ihr Ding gegen Michael Kiebel/Gabriel, während Jörg Blomenkamp/Andreas Gosling den Kürzeren gegen Marek Pudelko/Christian Soethe zogen. Alfonso Sapia/Dominik Hofmann ließen DJ Westermann/Kevin Heinicke über die Klinge springen, während für die Vorjahressieger Joachim Kössler/Bernd Roith das Aus gegen Thomas Rist/Reinhard Ertl kam.
Die Halbfinals waren von Substanzverlust, den Irrglauben an die Überstärke der Konkurrenz verbunden mit den Zweifeln an die eigenen Qualitäten, sprich mentale Irritationen, und viel Nervenzittern gekennzeichnet. Ohne Frage bedeutete der Druck in den Halbfinals für alle acht Akteure eine neue Herausforderung auf ihrer jeweiligen Karriereleiter. Nichtsdestotrotz wies allein das Erreichen des Halbfinales alle Akteure als ausgezeichnete Spieler aus, die ihren Weg in diesem Mega-Event nicht allein auf Glück fußend gemacht hatten.
Beim Spiel zwischen Christian Soethe/Marek Pudelko und Alfonso Sapia/Dominik Hofmann reklamierte Dominik Hofmann die 1:0 Führung mit 22 Darts für sein Team, seine letzte sehenswerte Leistung in diesem Turnier, die Marek Pudelko mit 20 Darts wieder egalisieren konnte. Mit 17 Darts sowie einem 77er Finish und 20 Darts brachte Alfonso Sapia sein Team 3:1 in Front, konnte jedoch im fünften Leg seinen ersten Matchdarts nicht in einen Sieg ummünzen und so sorgte Marek Pudelko nicht nur für das 2:3, sondern außerdem für den 3:3 Ausgleich. Nach zweimal 133 sicherte aber im Entscheidungsleg ein überzeugender Alfonso Sapia dennoch den 4:3 Sieg mit 19 Darts (17 auf der Hand) für das süddeutsche Team.

Christian Soethe von Christian Soethe/Marek Pudelko
Im zweiten Halbfinale bekamen Matheus Ziolkowski/Markus Floh so gut wie gar nichts auf die Reihe, erwähnenswert nur der 180er Score von Markus Floh. Auch die Konkurrenz ging mit spielerischen Höhepunkten äußerst sparsam um. Dennoch gab es einen spielentscheidenden Akteur, nämlich Reinhard Ertl, der mit 26, 20, 21 und 18 Darts für den ungefährdeten 4:0 Sieg schlussendlich verantwortlich zeichnete und mit einem 113er Finish zum Match mit einem effektiven Highlight das Tor zum Finale aufstieß.

Das Team: Matheus Ziolkowski und Markus Floh
Nach 125, 140 und einem 92er Finish mit 15 Darts zeigten Thomas
Rist/Reinhard Ertl, wobei Letztgenannter für die explizite Ausführung verantwortlich war, gleich zum Auftakt des Finales an, wo es lang gehen sollte. 16 Darts, abermals von Reinhard Ertl, brachte das 2:0. Mit 162 für Rest 15 machte erst- und letztmalig im Endspiel Alfonso Sapia auf sein Team aufmerksam, aber 105 für Rest 16 und 20 Darts von Reinhard Ertl waren letztendlich erfolgreicher und bedeuteten das 3:0. Selbst die 25 Darts von Reinhard Ertl zur 4:0 Führung waren nie gefährdet. Wie hervorragend Thomas Rist seinem Partner den Rücken freizuhalten wusste, unterstrich er beispielsweise mit 134 für Rest 120 im letzten Leg, dass sodann zum 5:0 führte.

Die Masters of Masters 2009: Reinhard Ertl und Thomas Rist
Ohne Frage, zwei redliche Sieger, die an diesem Tag besser als die Konkurrenz waren, egal woher diese kam. Ihr finaler Auftritt bewies noch einmal ihre Klasse, dass sie Darts auch unter großem Druck zelebrieren können und ihr Nervenkostüm bestens ausstaffiert ist und sie durchaus zu den leisen Siegern zu zählen sind. Dass das Finale nicht mehr bot, lag nicht an ihnen, für das ihrer Gegner auf der Bühne waren sie nicht verantwortlich, sondern zeichneten sich vielmehr dadurch aus, dass sie sich nicht irritieren ließen und ihren Weg zum Gewinn des Masters of Masters 2009 unbeirrt verfolgten.


Der Gang in die Hall of Fame

Sie hatten gut lachen: Thomas Rist und Reinhard Ertl
Zweifelsfrei war auf der anderen Seite jedoch das Verhalten von Alfonso Sapia und Dominik Hofmann alles andere als eines Masters of Masters-Finales würdig, deswegen wurden beide Akteure von der Siegerehrung ausgeschlossen. Gerechter- und anerkennender Weise soll nicht unerwähnt bleiben, dass sich beide Spieler nach dem Turnier offiziell beim Veranstalter entschuldigt haben. |